Kindliche Logik
- Katja
- 17. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Ja, ich ging gerne zur Grundschule
Ich konnte den Übergang von Kindergarten zu Grundschule kaum erwarten. Und ich mochte auch meine Klassenlehrerin, Frau G. Hausaufgaben zu machen war für mich die reinste Freude. Das tat ich nicht, weil ich es musste sondern besser: weil es mir Spaß machte. Wir durften damals auf blanko DinA4-Seiten schreiben lernen und uns die Linien so eng oder weit (und gerade oder ungerade) ziehen, wie wir wollten und darin unsere ersten Buchstaben eintragen. Ich füllte unzählige dieser Seiten, ganze Blöcke. Freude pur!
Völliges Unverständnis meinerseits
Mathe interessierte mich sehr. So konnte kaum die nächste Rechenart abwarten, die uns Frau G. beibringen sollte.
An eine Situation erinnere ich mich noch sehr genau: Unsere Klassenlehrerin gab blaue Rechenkästen aus blauem Plastik, mit durchsichtigem Deckel. In diesem waren Holzwürfel und Holzquader akkurat einsortiert. Die Holzwürfel und Holzquader hatten - je nach Länge - unterschiedliche Farben. Der Holzwürfel entsprach der Zahl 1 und war weiß, der Quader - bestehend aus der doppelten Länge des Würfels - entsprach der Zahl 2 und war rot, der Quader bestehend aus der dreifachen Länge des Würfels entsprach der Zahl 3 und war blau etc. Wir bekamen auch Vordrucke im DinA4-Format aus, in denen die 2D Umrisse der jeweiligen Holzklötze aufgedruckt waren, symbolhaft für die Zahl - je nach Kantenlänge, mit der gerechnet werden sollte.
Die frühe Rebellin in mir
Nun galt es, die Holzwürfel und Holzquader auf die Vordrucke zu legen und entsprechend der jeweiligen Farbe des Holzes auszumalen, die Farbe dann in die entsprechende Zahl zu "übersetzen" und dann die mathematische Rechnung auszuführen.
Bis heute verstehe ich den Sinn und Zweck dieser Übung nicht - und das liegt sicher nicht an meinem Verständnis für Mathematik. Entweder ich male Quadrate und Rechtecke aus oder ich rechne. Die Kombination schien mir ein absoluter Quatsch!
Also sprach ich meine Lehrerin darauf an, dass ich diesen Kasten mit den Holzklötzen nicht bräuchte. Diesen könne sie gerne behalten, was sie dann auch tat. Und natürlich hatte ich nicht bedacht, dass ich dann weder die Kästen ausmalen konnte noch die Rechnung ausführen konnte, denn dazu fehlte mir der Code zwischen Farbe und Zahl und meine Blätter blieben somit Schwarz-weiß bzw. versuchte ich die Farbe aus dem Gedächtnis heraus auszufüllen. Wie diese "Geschichte" damals ausging, weiss ich nicht. Vielleicht ließ es meine Lehrerin einfach zu und war selbst neugierig wie ich die Situation lösen würde.
Nonkonformität im Grundschulalter
Ich war schon immer eine kleine Rebellin, die alles hinterfragte. Zurecht. Was für mich nicht logisch nachvollziehbar ist, macht mir häufig Probleme in der Umsetzung. Und das ist bis heute so geblieben. Ich entschied mich wohl schon sehr früh dafür, für mich und meine Interessen einzustehen und zwar unabhängig von dem, was andere um mich herum so taten. Und trotzdem blieb das unschöne Gefühl, anders zu sein und nicht dazuzugehören.
Meine heutige Frage von mir an Dich!
Die heutige Frage von mir an Dich betrifft Dich als Kind im Grundschulalter: Warst du eher angepasst oder hast du aus der Reihe getanzt? Und wie hat es sich für Dich angefühlt?
Warst Du als Kind im Grundschulalter eher angepasst oder bist Du aus der Reihe getanzt?
Eher angepasst und mich wohl dabei gefühlt.
Eher angepasst, mich damit aber verstellt.
Habe aus der Reihe getanzt und hatte meinen eigenen Kopf.
Vielen Dank fürs Mitmachen!
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